Der Erzgebirger hat viele Pläne und Ziele – Jana Walter, ZWEIerlei Werbung & Design

Jana Walter ist Grafik- und Textildesignerin. Als Geschäftsführerin von ZWEIerlei – dem Büro für Werbung & Design – arbeitet sie in Schwarzenberg. Jana ist fest im Erzgebirge verwurzelt und glaubt an das Potenzial der Region. Als Mitglied unseres Verbandes stellen wir sie in der Reihe „Spezies: Kreative Köpfe“ vor.

Du arbeitest selbstständig. Was schätzt du daran, was nicht?

Ich kann genau das tun, was ich gut finde und kann mir meine Zeit selbst einteilen. Was nicht so gut ist: Man muss alle Bürokratie selbst machen und das liebe gute Geld kommt auch nicht von allein.

Im Volksmund heißt selbstständig selbst und ständig. Für viele von uns ist das oft auch so. Wo und wie kommst runter?

Da gibt es viele Dinge, die mich runterbringen. Die Arbeit in meinem Atelier zum Beispiel. Ich bin Textildesignerin und liebe es Papier zu schöpfen, zu filzen oder andere textile Techniken auszuprobieren. Da komme ich voll und ganz runter – kann abschalten. Gartenarbeit, Handwerken und Beeren oder Pilze sammeln gehen entspannen mich aber ebenso – das ist meine Art der Meditation.

Von Kreativen wird gern behauptet, sie hätten stets eine Idee in der Schublade. Schön wär’s.
Was machst du, wenn dir nichts mehr einfällt?

Ich geh raus. Raus aus dem Büro, raus aus meinem Ort und rein in die Natur oder in eine größere Stadt. Eine schöne Ausstellung oder ein Theaterbesuch beflügeln einen doch immer.

Eule oder Lerche – wann und wie beginnt ein typischer Arbeitstag bei Dir?

Leider muss ich als Lerche anfangen, wäre aber auch gern mal eine Eule. Ich bin früh immer in Eile und sehe zu, dass ich halbwegs pünktlich im Büro bin. Nach der Arbeit ist die Familie dran. Kreative Dinge gelingen mir morgens am besten.

Man sagt, aller Anfang sei schwer. Ist es bei dir auch so? Und wie sieht es mit dem Aufhören aus? Wann kannst du gut den Punkt setzen?

Anfangen fällt mir leicht. Deshalb fange ich oft zu viel auf einmal an und brauche dann meistens einen Plan, damit ich mich nicht verzettle. Wenn ich alle Möglichkeiten ausgelotet habe, bin ich zufrieden und kann aufhören – das kann aber auch gern mal länger dauern.

Der Erzgebirger hält mit dem, was er kann, gern hinter dem Berg. Bei aller Bodenständigkeit – worin liegt die starke Seite der Region? Wie geht’s weiter?

Dranbleiben und nicht aufgeben! Der Erzgebirger hat viele Pläne und Ziele. Es gibt hier so viele kreative Köpfe, die immer wieder neue, andere Wege gehen und das finde ich toll. Unsere Region kann durchaus mit einigen großen Städten mithalten, vor allem weil wir nicht alle auf einem Fleck sitzen. Das ist in manchen Situationen durchaus hilfreich.

Aristoteles stellte fest, dass das Ganze mehr als die Summe seiner Teile ist. Was wünschst du dir vom Netzwerk?

Ich wünsche mir, dass das Netzwerk weiterwächst und die Mitglieder mehr aktiv zusammenarbeiten und miteinander kommunizieren. Um unsere Ziele als Verein umzusetzen, bedarf es einen stetigeren Austausch und ein besseres Miteinander.



„Spezies: Kreative Köpfe“ ist eine Serie von Beatrix Junghans-Gläser und Philipp Senge. Sinn und Zweck der Interviews ist es, Kreative im Erzgebirge – insbesondere die Mitglieder unseres Kreativverbundes – vorzustellen. Du möchtest die oder der Nächste in der Reihe sein? Gerne! Melde Dich einfach bei uns.