„Immer halb voll, niemals halb leer“ – Stefan Schumann, initial

Die Serie „Spezies: Kreative Köpfe“ wurde von Beatrix Junghans-Gläser und Philipp Senge ins Leben gerufen, um Kreative im Erzgebirge – insbesondere die Mitglieder unseres Vereins – vorzustellen. Heute stellt sich ein Chemnitzer Agenturchef vor: Sieben Fragen an Stefan Schumann, Geschäftsführender Gesellschafter der initial. Werbung GmbH

Du arbeitest selbstständig. Was schätzt du daran, was nicht?

Sich auszuprobieren, neue Ideen und Geschäftsfelder zu entwickeln gehört genauso dazu wie auf die „Nase“ zu fallen. Bei mir ist das Glas immer halb voll, niemals halb leer. Als Unternehmer bin ich Kapitän und kann mich auf meine geschulte Mannschaft sehr gut verlassen. Das Gespür für den Wind um die Nase musst du haben, dann läuft das Schiff auch in jedem Hafen ein und aus.

Im Volksmund heißt selbstständig selbst und ständig. Für viele von uns ist das oft auch so. Wo und wie kommst du runter?

Die Insel Rügen, genauer gesagt Schaprode, hat es mir seit vielen Jahren angetan. Fast jedes Wochenende geht es für mich und meine Frau an die Küste. Im klassischen Schrebergarten gibt es immer viel zu tun, wenn man wie im Business den Erfolg ernten möchte. Für Ostseeliebhaber wie uns haben wir ein schönes Ferienobjekt neu geschaffen. Seit 2016 vermieten wir für Urlaubsgäste unser mit viel Liebe und Herzblut erbautes Ferienhaus – www.ruegenholzhaus.de. Trotz der kurzen Zeit ist es für uns Ausgleich und Entspannung. 

Von Kreativen wird gern behauptet, sie hätten stets eine Idee in der Schublade. Schön wär’s. Was machst du, wenn dir nichts mehr einfällt?

Unser Claim war viele Jahre „Ideen, über die man spricht“ – unsere Kunden haben uns so definiert. Ich sage immer, egal wo man ist, sollte man sein Umfeld rund um die Uhr scannen. Die Augen offen zu halten, hat mir bei vielen Kundenprojekten den gewissen Vorsprung verschafft. Das Brainstorming ist bei uns das A und O. Nicht jeder ist dafür geeignet, wenn es um das Fighten der passenden Idee geht. Unsere tiefgründige konzeptionelle Herangehensweise gepaart mit der Liebe zum Detail schaffen einen erfolgreichen Markenauftritt. Außergewöhnliche und interessante Ideen mit Nachhaltigkeit bleiben im Kopf. 

Eule oder Lerche – wann und wie beginnt ein typischer Arbeitstag bei Dir?

Ich würde gern antworten, wann endet er – Eule halt. Das ist meist spät abends, wo andere ins Bett gehen. Ich stimme mich natürlich von zu Hause aus, auch gegen 7:30 Uhr mit unseren Kunden schon ab, dies ist aber nicht die Regel. Der Start in der Agentur läuft nur über einen leckeren Cappuccino – am besten draußen und ganz unkonventionell auf dem Terrassendeck der Agentur.

Man sagt, aller Anfang sei schwer. Ist es bei dir auch so? Und wie sieht es mit dem Aufhören aus? Wann kannst du gut den Punkt setzen?

Jeder Tag ist eine neue Herausforderung. Es gibt wie beim Wetter ein Hochdruckgebiet oder wie auf dem Meer ist es auch mal stürmisch. Als Kapitän muss man den Kurs im Auge behalten. Da ich ein sehr aktiver Mensch bin, spielt die Uhrzeit bei mir nicht so die Rolle. An den Wochenenden und in unseren Urlauben kann ich schon mal eher den Punkt setzen.

Der Erzgebirger hält mit dem, was er kann, gern hinter dem Berg. Bei aller Bodenständigkeit – worin liegt die starke Seite der Region? Wie geht‘s weiter?

Ja, diese Ausprägung bekam ich des Öfteren in Beratungsgesprächen und in der Projektarbeit zu spüren. Die starke Seite der Region sind meines Erachtens die Menschen und die daraus gewachsenen Innovationen. Die Unternehmer müssen verstehen sich zu öffnen, wenn gute Partner ihnen die Hand reichen. Dinge in der Kommunikation mal auszuprobieren, hilft eher als alles so zu belassen. Gemeinsames Vertrauen ist eine der wichtigsten Grundlagen für eine Zusammenarbeit.

Aristoteles stellte fest, dass das Ganze mehr als die Summe seiner Teile ist. Was wünschst du dir vom Netzwerk? 

Das Netzwerk hat enormes Potenzial. Als Mitglied im Verein würde ich mir eine aktivere Zusammenarbeit untereinander für den Verein wünschen. Um uns mit der Wirtschaft zu vernetzen, bedarf es dieser Grundlage, sonst werden wir von außen zu wenig wahrgenommen. 



„Spezies: Kreative Köpfe“ ist eine Serie von Beatrix Junghans-Gläser und Philipp Senge. Sinn und Zweck der Interviews ist es, Kreative im Erzgebirge – insbesondere die Mitglieder unseres Kreativverbundes – vorzustellen. Du möchtest die oder der Nächste in der Reihe sein? Gerne! Melde Dich einfach bei uns.